M2 - "Sabbāsava Sutta" - Alle Triebe - Anhang III

ANHANG III

Kilesa

Der Begriff kilesa (Verunreinigung, Verwerflichkeit) erscheint nur gelegentlich in den Sutten, wesentlich häufiger in späterer Literatur wo dann auch von den zehn Befleckungen gesprochen wird (Vis XXII, 49, 65).

Sn 348: „Gewiß, wenn nicht der Mensch die Flecken seines Geistes,
Wie Wind die Wolkenmassen, ganz vertreibt,
Die ganze Welt hüllt sich in Finsternis für ihn,
Die ihm selbst Leuchtendste der Männer nicht erhellen können.“

Am deutlichsten ist der Bezug in M 7 wo von den sechszehn cittupakkilesa1 gesprochen wird:

„Ihr Bhikkhus, angenommen ein Stück Tuch wäre befleckt und beschmutzt, und ein Färber tauchte es in die eine oder andere Farbe ein, in blaue oder gelbe oder rote oder rosafarbene; es würde schlecht gefärbt und farblich unrein aussehen. Warum ist das so? Wegen der Unreinheit des Tuches. Ebenso kann ein unglücklicher Bestimmungsort erwartet werden, wenn der Geist befleckt ist. Ihr Bhikkhus, angenommen ein Stück Tuch wäre rein und sauber, und ein Färber tauchte es in die eine oder andere Farbe ein, in blaue oder gelbe oder rote oder rosafarbene; es würde gut gefärbt und farblich rein aussehen. Warum ist das so? Wegen der Reinheit des Tuches. Ebenso kann ein glücklicher Bestimmungsort erwartet werden, wenn der Geist unbefleckt ist.
Was, ihr Bhikkhus, sind die Befleckungen des Geistes? Habgier, die unrechtschaffene Gier, ist eine Befleckung des Geistes. Übelwollen ist eine Befleckung des Geistes. Zorn ist eine Befleckung des Geistes. Rachsucht ist eine Befleckung des Geistes. Verachtung ist eine Befleckung des Geistes. Herrschsucht ist eine Befleckung des Geistes. Neid ist eine Befleckung des Geistes. Geiz ist eine Befleckung des Geistes. Hinterlist ist eine Befleckung des Geistes. Betrug ist eine Befleckung des Geistes. Starrsinn ist eine Befleckung des Geistes. Anmaßung ist eine Befleckung des Geistes. Dünkel ist eine Befleckung des Geistes. Überheblichkeit ist eine Befleckung des Geistes. Eitelkeit ist eine Befleckung des Geistes. Nachlässigkeit ist eine Befleckung des Geistes.
Wenn ein Bhikkhu weiß, daß Habgier, die unrechtschaffene Gier, eine Befleckung des Geistes ist, so überwindet er sie. Wenn ein Bhikkhu weiß, daß Übelwollen … Zorn … Rachsucht … Verachtung … Herrschsucht … Neid … Geiz … Hinterlist … Betrug … Starrsinn … Anmaßung … Dünkel … Überheblichkeit … Eitelkeit … Nachlässigkeit eine Befleckung des Geistes ist, so überwindet er sie.
Wenn ein Bhikkhu weiß, daß Habgier, die unrechtschaffene Gier, eine Befleckung des Geistes ist, und sie überwunden hat … etc. … dann erlangt er folgendermaßen vollkommene Zuversicht in Bezug auf den Buddha: „Der Erhabene ist ein Verwirklichter, ein vollständig Erwachter, vollkommen im wahren Wissen und erhaben im Verhalten, Vollendet, Kenner der Welten, unvergleichlicher Meister bezähmbarer Menschen, Lehrer himmlischer und menschlicher Wesen, ein Erwachter, ein Erhabener.“
Er erlangt folgendermaßen vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma: „Das Dhamma ist vom Erhabenen wohl verkündet worden, es ist hier und jetzt sichtbar, zeitlos, lädt zum Überprüfen ein, führt aufwärts, und ein Weiser kann es für sich selbst verwirklichen.“
Er erlangt folgendermaßen vollkommene Zuversicht in Bezug auf die Sangha: „Die Sangha der Schüler des Erhabenen hat gut praktiziert, hat geradlinig praktiziert, hat richtig praktiziert, hat pflichtbewußt praktiziert, nämlich die vier Paare vortrefflicher Menschen, die acht Arten von Personen; dies ist die Sangha der Schüler des Erhabenen; sie ist würdig der Geschenke, würdig der Gastfreundschaft, würdig der Gaben, würdig des Respekts; sie ist ein unübertreffliches Verdienstfeld für die Welt.“
Hat er die Befleckungen des Geistes teilweise aufgegeben, ausgetrieben, losgelassen, überwunden und beseitigt, so erwägt er: „Ich bin von vollkommener Zuversicht in Bezug auf den Buddha … den Dhamma … die Sangha erfüllt“, und er wird davon begeistert, er wird vom Dhamma begeistert, er erlangt Freude im Zusammenhang mit dem Dhamma. Wenn er froh ist, steigt Verzückung in ihm auf; bei einem, der verzückt ist, wird der Körper still; einer, dessen Körper still geworden ist, empfindet Glück; bei einem der Glück empfindet, wird der Geist gesammelt.
Er erwägt: „Die Befleckungen des Geistes sind in mir teilweise aufgegeben, ausgetrieben, losgelassen, überwunden und beseitigt worden“, und er wird davon begeistert, er wird vom Dhamma begeistert, er erlangt Freude im Zusammenhang mit dem Dhamma. Wenn er froh ist, steigt Verzückung in ihm auf; bei einem, der verzückt ist, wird der Körper still; einer, dessen Körper still geworden ist, empfindet Glück; bei einem der Glück empfindet, wird der Geist gesammelt.
Ihr Bhikkhus, wenn ein Bhikkhu von solcher Sittlichkeit, solchem Geisteszustand und solcher Weisheit Almosenspeise aus erlesenem Bergreis mit verschiedenen Soßen und Beilagen ißt, so wird nicht einmal das zum Hindernis für ihn. Ebenso wie ein beflecktes, beschmutztes Tuch mit Hilfe von klarem Wasser rein und sauber wird, ebenso wie Gold mit Hilfe eines Schmelzofens rein und glänzend wird, ebenso wird, wenn ein Bhikkhu von solcher Sittlichkeit, solchem Geisteszustand und solcher Weisheit Almosenspeise aus erlesenem Bergreis mit verschiedenen Soßen und Beilagen ißt, nicht einmal das zum Hindernis für ihn.
Er verweilt, indem er eine Himmelsrichtung mit einem Herzen durchdringt, das erfüllt ist von Liebender Güte … Mitgefühl … Mitfreude … Gleichmut; ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte Himmelsrichtung; auch nach oben, nach unten, in alle Richtungen und überall hin, und zu allen wie zu sich selbst, verweilt er, indem er die allumfassende Welt mit einem Herzen durchdringt, das von Liebender Güte erfüllt ist, unerschöpflich, erhaben, unermeßlich, ohne Feindseligkeit und ohne Übelwollen.
Er versteht: „Es gibt dies, es gibt Niederes, es gibt Höheres, und darüber hinaus gibt es ein Entkommen aus diesem gesamten Feld der Wahrnehmung.“
Wenn er so weiß und sieht, ist sein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom Werdenstrieb und vom Unwissenheitstrieb. Wenn er so befreit ist, kommt das Wissen: „Er ist befreit.“ Er versteht: „Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.“ Bhikkhus, diesen Bhikkhu nennt man „einen im inneren Bad Gebadeten“.“

A III, 71: „Welcherart aber, Visākhā, ist der Fasttag der Heiligen?
Er besteht in der durch richtiges Vorgehen zustande kommenden Läuterung des befleckten Geistes.
Wie aber kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande?
Da gedenkt der edle Jünger des Vollendeten: „Dies, wahrlich, ist der Erhabene; er ist der Heilige, vollkommen Erwachte, der im Wissen und Wandel Bewährte, der Gesegnete, der Kenner der Welt, der unvergleichliche Lenker führungsbedürftiger Menschen, der Meister der Götter und Menschen, der Erwachte, der Erhabene.“ Des Vollendeten gedenkend, erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet, gleichwie der Kopf, wenn er beschmutzt ist, durch richtiges Vorgehen rein wird.
Wie aber wird der beschmutzte Kopf durch richtiges Vorgehen rein? Vermittels Waschpaste, wohlriechender Erde, Wasser und der entsprechenden Arbeit eines Mannes kommt es durch richtiges Vorgehen zur Reinigung des Kopfes. Ebenso auch kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande.
Wie aber kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande?
Da gedenkt der edle Jünger des Vollendeten, und des Vollendeten gedenkend erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet. Von diesem edlen Jünger sagt man, daß er den Fasttag Brahmas einhält, mit Brahma weilt und daß infolge Brahmas sein Geist sich erheitert, Freude aufsteigt und die Befleckungen des Geistes schwinden. So kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des Geistes zustande.
Durch richtiges Vorgehen, kommt die Läuterung des befleckten Geistes zustande. Wie aber kommt sie zustande?
Da gedenkt der edle Jünger der Lehre: „Wohl verkündet ist vom Erhabenen die Lehre, sie ist klar sichtbar, unmittelbar wirksam, einladend: „Komm und sieh!“, zum Ziele führend, den Verständigen, jedem für sich, verständlich“. Der Lehre gedenkend, erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet, gleichwie der beschmutzte Körper durch richtiges Vorgehen rein wird.
Wie aber wird der beschmutzte Körper durch richtiges Vorgehen rein? Vermittels eines Reinigungssteines, Badepulver, Wasser und der entsprechenden Arbeit eines Mannes kommt es durch richtiges Vorgehen zur Reinigung des beschmutzten Körpers. Ebenso auch kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande.
Wie aber kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande?
Da gedenkt der edle Jünger der Lehre, und der Lehre gedenkend erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet. Von diesem edlen Jünger sagt man, daß er den Fasttag der Lehre einhält, mit der Lehre weilt und daß infolge der Lehre sein Geist sich erheitert, Freude aufsteigt und die Befleckungen des Geistes schwinden. So kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des Geistes zustande.
Durch richtiges Vorgehen, kommt die Läuterung des befleckten Geistes zustande. Wie aber kommt sie zustande?
Da gedenkt der edle Jünger der Mönchsgemeinde: „Gut wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen, gerade wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen, auf dem rechten Pfade wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen, geziemend wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen, als da sind: die vier Paare der Heiligen, die acht Arten der Heiligen. Dies ist die Jüngergemeinde des Erhabenen. Würdig ist sie des Opfers, würdig der Gastspende, würdig der Gaben, würdig des ehrfurchtsvollen Grußes, der beste Boden in der Welt für gute Werke.“ Der Mönchgemeinde gedenkend, erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet, gleichwie ein beschmutztes Gewand durch richtiges Vorgehen rein wird.
Wie aber wird ein beschmutztes Gewand durch richtiges Vorgehen rein? Vermittels Erdsalz, Pottasche, Rinderdung, Wasser und der entsprechenden Arbeit eines Mannes kommt es durch richtiges Vorgehen zur Reinigung eines beschmutzten Gewandes. Ebenso auch kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande.
Wie aber kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande?
Da gedenkt der edle Jünger der Mönchsgemeinde, und der Mönchsgemeinde gedenkend erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet. Von diesem edlen Jünger sagt man, daß er den Fasttag der Mönchsgemeinde einhält, mit der Mönchsgemeinde weilt und daß infolge der Mönchsgemeinde sein Geist sich erheitert, Freude aufsteigt und die Befleckungen des Geistes schwinden. So kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande.
Durch richtiges Vorgehen, kommt die Läuterung des befleckten Geistes zustande. Wie aber kommt sie zustande?
Da gedenkt der edle Jünger der eigenen Sitten, der ungebrochenen, unverletzten, unbefleckten, unverdorbenen, befreienden, von Verständigen gepriesenen, der unbeeinflußten, die geistige Sammlung fördernden. Der Sittlichkeit gedenkend, erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet, gleichwie ein beschmutzter Spiegel durch richtiges Vorgehen rein wird.
Wie aber wird ein beschmutzter Spiegel durch richtiges Vorgehen rein? Vermittels Öl, Kreide, eines Haarbüschels und der entsprechenden Arbeit eines Mannes kommt es durch richtiges Vorgehen zur Reinigung des beschmutzten Spiegels. Ebenso auch kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande.
Wie aber kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande?
Da gedenkt der edle Jünger der eigenen Sitten, und der Sittlichkeit gedenkend erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet. Von diesem edlen Jünger heißt es, daß er den Sittenfasttag hält, in Sittlichkeit weilt und daß infolge der Sittlichkeit sein Geist sich erheitert, Freude aufsteigt und die Befleckungen des Geistes schwinden. So kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des Geistes zustande.
Durch richtiges Vorgehen kommt die Läuterung des befleckten Geistes zustande. Wie aber kommt sie zustande?
Da gedenkt der edle Jünger der Gottheiten: „Es gibt da die vier Großen Götterkönige, es gibt die Götter der Dreiunddreißig, es gibt die Y¤ma-Götter, die Seligen Götter (tusit¤), die schöpfungsfreudigen Götter, es gibt die über die Erzeugnisse anderer verfügenden Götter, die Götter der Brahmawelt und es gibt noch Götter darüber hinaus. Das Vertrauen, von dem jene Gottheiten erfüllt, von hier abgeschieden, dort wiedererschienen sind, ein solches Vertrauen eignet auch mir. Die Sittlichkeit - das Wissen - die Freigebigkeit - die Weisheit, von der erfüllt jene Gottheiten von hier abgeschieden und dort wiedererschienen sind, solche Sittlichkeit, solches Wissen, solche Freigebigkeit, solche Weisheit eignet auch mir.“ Dieser Eigenschaften seiner selbst und jener Gottheiten gedenkend, erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet, gleich wie ungeläutertes Gold durch richtiges Vorgehen rein wird.
Wie aber wird ungeläutertes Gold durch richtiges Vorgehen rein? Vermittels eines Ofens, Erdsalz, roter Kreide, eines Blasrohrs, einer Zange und der entsprechenden Arbeit eines Mannes kommt es durch richtiges Vorgehen zur Reinigung des ungeläuterten Goldes. Ebenso auch kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande.
Wie aber kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande?
Da gedenkt der edle Jünger der Gottheiten: des Vertrauens, der Sittlichkeit, des Wissens, der Freigebigkeit und der Weisheit seiner selbst und jener Gottheiten gedenkend, erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet. Von diesem edlen Jünger heißt es, daß er der Gottheiten Fasttag einhält, mit den Gottheiten weilt und daß infolge der Gottheiten sein Geist sich erheitert, Freude aufsteigt und die Befleckungen des Geistes schwinden. So kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande.“

S 27, 1: „Was da, ihr Mönche, Willensgier zum Auge ist - zum Ohr - zur Nase - zur Zunge - zum Leib - zum Geist: eine Befleckung des Geistes ist dies.
Wenn nun, ihr Mönche, ein Mönch in diesen sechs Fällen (solche) Befleckung seines Geistes aufgegeben hat zur Entsagung geneigt ist dann sein Geist; und ein durch Entsagung völlig entfalteter Geist erweist sich als fähig zum Werk bei den durch tiefe Erkenntnis zu verwirklichenden Dingen.“

S 22, 100: „Unausdenkbaren Anfangs, ihr Mönche, ist dieser Daseinskreislauf. Nicht ist ein Beginn zu erkennen der durch das Nichtwissen gehemmten Wesen, der im Begehren verstrickten, der wandernden, kreisenden.
Es ist, ihr Mönche, wie wenn ein Hund mit einem Lederriemen an einen starken Pfosten oder Pfeiler angebunden ist: wenn er geht, so geht er im Bereich eben dieses Pfostens oder Pfeilers; wenn er steht, sitzt, sich niederlegt, so tut er es eben im Bereich dieses Pfostens oder Pfeilers.
Ebenso, ihr Mönche, ist es mit einem unerfahrenen Weltmenschen. Der betrachtet die Körperlichkeit in solcher Weise: „Dies ist mein, das bin ich, das ist mein Selbst“. Er betrachtet das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein in solcher Weise: „Dies ist mein, das bin ich, das ist mein Selbst“. Wenn er geht, so geht er im Bereich der fünf Gruppen des Anhangens; wenn er steht, so steht er im Bereich der fünf Gruppen des Anhangens; wenn er sitzt, so sitzt er im Bereich der fünf Gruppen des Anhangens; wenn er sich niederlegt, so liegt er im Bereich der fünf Gruppen des Anhangens.
Daher, ihr Mönche, soll man häufig den eigenen Geist betrachten. Lange Zeit ward dieser Geist befleckt durch Gier, durch Haß, durch Verblendung. Geistesbefleckung, ihr Mönche, verunreinigt die Wesen, Geistesklärung läutert sie.
Habt ihr einmal, ein Gemälde gesehen, das man „das Wanderbild“ nennt?“
„Ja, Herr.“
„Dieses Gemälde, „das Wanderbild“ mit Namen, aufgrund des Geistes eben, ihr Mönche, ist es in so mannigfaltiger Weise gemalt. Doch, ihr Mönche, mannigfaltiger noch als dieses Gemälde, „das Wanderbild“, ist der Geist.
Daher, ihr Mönche, soll man den eigenen Geist häufig so betrachten: „Lange Zeit ward dieser Geist befleckt durch Gier, durch Haß, durch Verblendung.“ Geistesbefleckung, ihr Mönche, verunreinigt die Wesen, Geistesklärung läutert sie.
Nicht sehe ich, ihr Mönche, auch nur eine andere Gruppe (von Lebewesen), die mannigfaltiger wäre als die Lebewesen des Tierreiches. Diese Lebewesen des Tierreiches, ihr Mönche, aufgrund des Geistes eben sind sie in so mannigfaltiger Weise gestaltet. Doch, ihr Mönche, mannigfaltiger noch als diese Wesen des Tierreiches ist der Geist.
Daher, ihr Mönche, soll man häufig den eigenen Geist so betrachten: „Lange Zeit ward dieser Geist befleckt durch Gier, durch Haß, durch Verblendung.“ Geistesbefleckung, ihr Mönche, verunreinigt die Wesen, Geistesklärung läutert sie.
Wie wenn, ihr Mönche, ein Färber oder ein Maler mit Farbe oder Lack, gelb, blau oder rot, auf wohlgeglätteter Holztafel, auf einer Wand oder auf einer Leinwand das Bild einer Frau oder eines Mannes gestalten würde: ebenso, ihr Mönche, läßt der unerfahrene Weltmensch immer wieder eben Körperlichkeit entstehen, läßt er immer wieder eben Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen und Bewußtsein entstehen.“

Itiv 1-6: „Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt vom Heiligen, so habe ich gehört: Ein Ding, ihr Mönche, überwindet, ich bürge euch für die Nichtwiederkehr.
Welches eine Ding? Die Gier (lobha).2 Dies eine Ding überwindet, ich bürge euch für die Nichtwiederkehr. Deswegen äußerte sich der Erhabene. Daher heißt es hierzu so:
Die Wesen die voll Gier begehren
steht eine schlechte Bahn bevor,
doch jene die die Gier durchschaun,
klarblickend lassen sie zurück:
wer so sie überwunden hat,
kehrt nicht zurück zu dieser Welt.“

Itiv 9-13: „Wer die Gier, etc. nicht direkt gesehen und vollständig durchschaut hat, wer seinen Geist nicht davon abgewandt und sie hinter sich gelassen ist unfähig zur Leidensversiegung. Wer aber Gier, etc., direkt gesehen und vollständig durchschaut hat und seinen Geist davon abgewandt und sie hinter sich gelassen hat ist fähig zur Leidensversiegung.“

Itiv, 44: „Zwei Arten des Nibbānaelements gibt es. Welche zwei? Die Art des Nibbānaelements mit Rest von Bezügen (upādi, auch Brennstoff, Stützen) und die Art des Nibbānaelements ohne einen Rest von Bezügen.
Was ist nun die Art des Nibbānaelements mit einem Rest von Bezügen? Da ist ein Mönch ein Heiliger, Triebversiegter, Endiger, hat das Werk gewirkt, die Last abgelegt, das eigne Heil erlangt, völlig die Daseinsfessel versiegt, ist in vollkommener Weisheit erlöst. Seine fünf Fähigkeiten sind felsenfest, und unbeeinflußbar wird er des Angenehmen und Unangenehmen inne, empfindet er Wohl und Wehe. Dessen Versiegung von Gier, Haß und Verblendung - das nennt man die Art des Nibbānaelements mit einem Rest von Bezügen (saupādisesa-nibbānadhātu = kilesa-parinibbāna).3
Was ist nun die Art des Nibbānaelements ohne einem Rest von Bezügen? Da ist ein Mönch ein Heiliger, Triebversiegter, Endiger, hat das Werk gewirkt, die Last abgelegt, das eigne Heil erlangt, völlig die Daseinsfessel versiegt, ist in vollkommener Weisheit erlöst. Wenn dessen gesamte Fühlbarkeit, an der er keinerlei Genügen mehr hat, schon hier kühl werden kann - dann nennt man das die Art des Nibbānaelements ohne einen Rest von Bezügen (anupādisesa-nibbānadhātu = khandha-parinibbāna). Dies also sind die zwei Arten des Nibbānaelements.

Zwei Arten des Nibbānaelements hier erklärt'
von dem der sieht,
dem Unbeeinflussten,
dem zur Soheit gegangenen:
Die eine Art zur Lebenszeit
noch mit Bezug besteht -
jedoch die Daseinsader ist versiegt;
die andre, von Bezügen freie, jenseits liegt,
wo gänzlich alles Werdesein erlischt.
Was nicht gestaltet, wer erkannt,
erlöst, von Daseinsader frei,
den Kern der Dinge wer erreicht
versiegensfroh: läßt alles Sein.4

Nīvarana5

A V, 193: „Zu einer Zeit, Brahmane, wenn man begierdegefesselten, begierdegequälten Geistes weilt und der aufgestiegenen Sinnenlust Aufhebung nicht der Wirklichkeit gemäß erkennt, zu einer solchen Zeit sieht und erkennt man wirklichkeitsgemäß weder sein eigenes Heil, noch das Heil anderer, noch das gemeinsame Heil; und selbst die lange Zeit memorierten Sprüche fallen einem nicht ein, geschweige denn die nicht memorierten. Es ist, Brahmane, wie wenn sich da in einem Topfe Wasser befindet, versetzt mit roter, gelber, blauer oder brauner Farbe. Wenn nun ein Mann mit gesunden Augen darin sein eigenes Spiegelbild zu sehen wünscht, so könnte er es nicht der Wirklichkeit entsprechend erkennen und wahrnehmen. Ebenso auch ist es, Brahmane, wenn man begierdegefesselten, begierdegequälten Geistes verweilt; zu solcher Zeit erkennt man dann wirklichkeitsgemäß weder sein eigenes Heil, noch das Heil anderer, noch das gemeinsame Heil; und selbst die lange Zeit memorierten Sprüche fallen einem nicht ein, geschweige denn die nicht memorierten.
… wenn man Hassgefesselten, Hassgequälten Geistes weilt und des aufgestiegenen Hasses Aufhebung nicht der Wirklichkeit gemäß erkennt … Es ist, Brahmane, wie wenn in einem über dem Feuer erhitzten Topfe das Wasser aufkocht und siedet. Wenn nun ein Mann mit gesunden Augen darin sein eigenes Spiegelbild zu sehen wünscht, so könnte er es nicht der Wirklichkeit entsprechend erkennen und wahrnehmen…
… wenn man mit einem von Starrheit und Mattigkeit gefesselten und gequälten Geiste verweilt und der aufgestiegenen Starrheit und Mattigkeit Aufhebung nicht der Wirklichkeit gemäß erkennt … Es ist, Brahmane, wie wenn da in einem Topfe befindliches Wasser mit Moos und Wasserpflanzen völlig bedeckt ist. Wenn nun ein Mann mit gesunden Augen darin sein Spiegelbild zu sehen wünscht, so könnte er es nicht der Wirklichkeit entsprechend erkennen und wahrnehmen …
… wenn man mit einem von Aufgeregtheit und Gewissens-Unruhe gefesselten und gequälten Geiste verweilt und der aufgestiegenen Aufgeregtheit und Gewissens-Unruhe Aufhebung nicht der Wirklichkeit gemäß erkennt … Es ist, Brahmane, wie wenn sich in einem Topfe vom Winde bewegtes, unstetes, unruhiges aufwellendes Wasser befindet. Wenn nun ein Mann mit gesunden Augen darin sein eigenes Spiegelbild zu sehen wünscht, so könnte er es nicht der Wirklichkeit entsprechend erkennen und wahrnehmen …
… wenn man mit einem von Zweifelsucht gefesselten und gequälten Geiste verweilt und der aufgestiegenen Zweifelsucht Aufhebung nicht der Wirklichkeit gemäß erkennt … Es ist, Brahmane, wie wenn man einen Topf mit trübem, aufgestörtem, schlammigem Wasser ins Dunkle stellt. Wenn nun ein Mann mit gesunden Augen darin sein eigenes Spiegelbild zu sehen wünscht, so könnte er es nicht der Wirklichkeit entsprechend erkennen und wahrnehmen. Ebenso auch ist es, Brahmane, wenn man mit einem von Zweifelsucht gefesselten und gequälten Geiste verweilt und der aufgestiegenen Zweifelsucht Aufhebung nicht der Wirklichkeit gemäß erkennt; zu einer solchen Zeit erkennt man dann wirklichkeitsgemäß weder sein eigenes Heil, noch das Heil anderer, noch das gemeinsame Heil; und selbst die lange Zeit memorierten Sprüche fallen einem nicht ein, geschweige denn die nicht memorierten.
Zu einer Zeit aber, Brahmane, wenn man im Geiste nicht gefesselt und gequält wird von Sinnenlust, von Hass, von Starrheit und Mattigkeit, von Aufgeregtheit und Gewissens-Unruhe, und von Zweifelsucht, zu einer solchen Zeit sieht und erkennt man der Wirklichkeit gemäß sowohl sein eigenes Heil, als auch das Heil anderer und das gemeinsame Heil; und selbst die lange Zeit nicht memorierten Sprüche fallen einem ein, geschweige denn die memorierten.“6

D 2:
1. „Weltliche Begierde hat er verworfen; mit einem von Begierde freien Geiste verweilt er, von Begierde gereinigt ist sein Geist.“
2. „Übelwollen und Haß hat er verworfen, haßlosen Gemütes verweilt er; zu allen lebenden Wesen und Geschöpfen von Wohlwollen und Mitgefühl erfüllt, ist sein Geist gereinigt von Nächstenblindheit.“
3. „Stumpfheit und Mattheit hat er verworfen, frei von Stumpfheit und Mattheit verweilt er; Licht wahrnehmend, achtsam, klarbewußt ist sein Geist gereinigt von Trägheit und Müdigkeit.“
4. „Aufgeregtheit und Gewissensunruhe hat er verworfen, unerschütterlich verweilt er, innerlich im Geiste gestillt, ist sein Geist gereinigt von Aufgeregtheit und Gewissensunruhe.“
5. „Den Zweifel hat er verworfen, dem Zweifel entronnen verweilt er, ohne Unsicherheit bezüglich des Heilsamen ist sein Geist gereinigt von Zweifelsucht.“

Zu 1.: „Gleichwie etwa, wenn ein Mann, der ein Darlehen aufgenommen hätte um sein Geschäft aufzubauen und dieses Geschäft dann florierte, so daß er seine Schulden tilgen könnte und ihm sogar noch etwas bliebe, um eine Frau zu ernähren; (…) der würde sich darüber freuen und wäre fröhlich gestimmt.“

Zu 2.: „Gleichwie etwa, wenn ein Mann siech wäre, leidend, von schwerer Krankheit betroffen, appetitlos und kraftlos, nach einiger Zeit genäse, seinen Appetit und seine Kraft zurückgewönne; (…) der würde sich darüber freuen und wäre fröhlich gestimmt.“

Zu 3.: „Gleichwie etwa, wenn ein Mann im Kerker schmachtete; später dann würde er aber aus dem Kerker befreit, heil und sicher, und nicht den geringsten Verlust an seinem Vermögen erleiden; (…) der würde sich darüber freuen und wäre fröhlich gestimmt.“

Zu 4.: „Gleichwie etwa, wenn ein Mann Sklave wäre, nicht sein eigener Herr, von anderen abhängig, nicht gehen könnte wohin er wollte; später dann würde er aber aus der Sklaverei befreit, wäre sein eigener Herr, unabhängig von anderen, ein freier Mann, könnte gehen wohin er wollte; (…) der würde sich darüber freuen und wäre fröhlich gestimmt.“

Zu 5.: „Gleichwie etwa, wenn ein Mann mit Gütern und Reichtümern beladen eine lange Reise durch die Wüste anträte, wo es kaum Nahrung gibt und Gefahren lauern; und er gelangte dann schließlich aber aus dieser Öde heraus und erreichte unversehrt und sicher den Rand eines Dorfes; (…) der würde sich darüber freuen und wäre fröhlich gestimmt.“

„Solange nun, großer König, der Mönch die Aufhebung der fünf Hindernisse in sich nicht wahrnimmt, so fühlt er sich als Schuldner, als Kranker, als Gefangener, als Sklave, fühlt er sich wie bei der Durchquerung einer öden Wüste.
Sobald er aber die Aufhebung der fünf Hindernisse in sich wahrnimmt, ist es ihm als wären seine Schulden getilgt, als wäre er genesen, als wären die Fesseln von ihm abgefallen, als wäre er aus der Sklaverei befreit worden, als hätte er die Gefahren der Wüste hinter sich gelassen.
Während er so diese fünf Hemmungen in sich aufgehoben erkennt, wird er freudig bewegt. Freudig bewegt wird er heiter. Heiteren Herzens wird der Körper beruhigt. Körperberuhigt fühlt er sich wohl. Sich wohlfühlend wird sein Geist einig.“

A V, 23: „Fünf Unreinheiten, ihr Mönche, finden sich im Golde, durch die getrübt das Gold nicht geschmeidig ist, nicht formbar, ohne Glanz und sich nicht recht zur Verarbeitung eignet. Welches sind diese fünf Unreinheiten? Eisen, Kupfer, Zinn, Blei und Silber.
Ist aber, ihr Mönche, das Gold von diesen fünf Unreinheiten befreit, so ist es geschmeidig, formbar, hat Glanz und eignet sich gut zur Verarbeitung. Welche Schmuckstücke auch immer man daraus herzustellen wünscht, sei es ein Stirnband, Ohrringe, Halsschmuck oder eine goldene Kette, diesen Zweck wird es erfüllen.
Ebenso auch, ihr Mönche, gibt es fünf Unreinheiten des Geistes, durch die getrübt der Geist nicht geschmeidig ist, nicht formbar, ohne Leuchtkraft ist und sich nicht recht sammelt zur Versiegung der Triebe.
Welches sind diese fünf Unreinheiten? Sinnenlust, Ärger, Starrheit und Mattigkeit, Aufgeregtheit und Gewissensunruhe, sowie Zweifelsucht.
Ist aber, ihr Mönche, der Geist von diesen fünf Unreinheiten befreit, so ist er geschmeidig und formbar, hat Leuchtkraft und sammelt sich gut zur Versiegung der Triebe. Auf welchen durch höhere Geisteskräfte erreichbaren Zustand auch immer man nun seinen Geist richtet, um ihn durch die höheren Geisteskräfte zu verwirklichen, so erreicht man dabei stets die Fähigkeit der Verwirklichung, wenn immer die Bedingungen erfüllt sind.“

S 46, 39: „Es gibt, ihr Mönche, große Bäume: Aus kleinem Samen erwachsen, nehmen sie große Gestalt an und überwuchern andere Bäume, so daß die überwucherten Bäume zusammengebrochen, gebrochen, zu Fall gebracht daliegen. Und welches sind diese Bäume? Es sind der Bodhibaum einerseits und die Luftwurzelfeige, die Parasitenfeige, die Bündelfeige, die Zeder und der Holzapfel.
Ebenso nun auch, ihr Mönche, hat da ein Sohn aus geordneter Familie Sinnenbegehren gleich welcher Art aufgegeben und ist aus dem Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Nun aber durch Sinnenbegehren gleich welcher Art oder durch noch Schlimmeres zusammengebrochen, gebrochen, zu Fall gebracht, liegt er da.
Fünf sind es, ihr Mönche, der Hindernisse, der Hemmungen, die das Gemüt überwuchern und die Weisheit kraftlos machen. Welche fünf? Wunscheswille, Haß, matte Müde, Erregung und Unruhe, Zweifel.“

A V, 51: „Fünf gibt es, ihr Mönche, der Hindernisse, der Hemmungen, der Überwucherungen des Geistes, der Lähmungen der Weisheit. Welche fünf? Sinnenlust, Ärger, Starrheit und Mattigkeit, Aufgeregtheit und Gewissenunruhe, Zweifelsucht.
Daß nun, ihr Mönche, ein Mönch, ohne diese fünf Hindernisse, diese Hemmungen und Überwucherungen des Geistes, diese Lähmungen der Weisheit überwunden zu haben, in der Kraftlosigkeit und Lähmung seiner Weisheit das eigene Heil oder das Heil der anderen oder das gemeinsame Heil erkennen und das übermenschliche Ziel des zur Heiligkeit befähigenden Erkenntnisblickes verwirklichen wird, das ist nicht möglich.
Gleichwie, ihr Mönche, wenn da ein Mann an einem weithin eilenden, schnell dahinströmenden, reißenden Gebirgsflusse die Schleusen auf beiden Ufern öffnet, sich dadurch die Strömung in der Mitte teilt, erweitert und zerrissen wird und dann der Strom nicht mehr in weite Fernen eilt, noch schnell dahinströmt, noch reißend ist; ebenso auch, ihr Mönche, ist es nicht möglich, daß ein Mönch, ohne diese fünf Hemmungen überwunden zu haben, das eigene Heil oder das Heil der anderen oder das gemeinsame Heil erkennen und das übermenschliche Ziel des zur Heiligkeit befähigenden Erkenntnisblickes verwirklichen wird. Daß aber, ihr Mönche, ein Mönch nach Überwindung dieser fünf Hindernisse, dieser Hemmungen und Überwucherungen des Geistes, dieser Lähmungen der Weisheit, mit kraftvoller Weisheit das eigene Heil oder das Heil der anderen oder das gemeinsame Heil erkennen und das übermenschliche Ziel des zur Heiligkeit befähigenden Erkenntnisblickes verwirklichen wird, das ist wohl möglich.
Gleichwie da, ihr Mönche, wenn da ein Mann an einem weithin eilenden, schnell dahinströmenden, reißenden Gebirgsflusse die Schleusen auf beiden Ufern schließt, sich dann die Strömung in der Mitte nicht teilt, sich nicht erweitert und zerrissen wird, der Strom vielmehr auch weiterhin reißend bleibt, in weite Fernen enteilt und schnell dahinströmt; ebenso auch, ihr Mönche, ist es wohl möglich, daß ein Mönch nach Überwindung dieser fünf Hindernisse, dieser Hemmungen und Überwucherungen des Geistes, dieser Lähmungen der Weisheit, mit kraftvoller Weisheit das eigene Heil oder das Heil der anderen oder das gemeinsame Heil erkennen und das übermenschliche Ziel des zur Heiligkeit befähigenden Erkenntnisblickes verwirklichen wird.“

A X, 99: „Der ehrwürdige Upāli sprach zum Erhabenen:
„ Herr, ich möchte im Walde leben, in waldigen, einsamen Plätzen.“
„Schwer ist es, Upāli, im Walde zu leben, in waldigen, einsamen Plätzen; schwer ist es, die Abgeschiedenheit zu ertragen und am Alleinsein Freude zu finden. Wenn der Mönch keine Sammlung erreicht, so ergreifen die Wälder gleichsam von seinem Geiste Besitz. Wer da sagt, er wolle, ohne die Sammlung des Geistes erreicht zu haben, im Walde, in waldigen, einsamen Plätzen leben, der hat zu erwarten, daß er entweder untergehen oder abgetrieben wird.7
Angenommen, Upāli, es befindet sich da ein großer Teich. Und ein gewaltiger Elefant von sieben oder acht Fuß Höhe kommt heran und denkt: „Ich will doch in diesen Teich steigen und mich an einem Ohren- und Rückenbad erfreuen. Wenn ich mich an einem Ohren- und Rückenbad erfreut, gebadet und getrunken habe, dann will ich wieder heraussteigen und gehen, wohin es mir beliebt.“ Darauf steigt er in diesen Teich hinab, erfreut sich am Ohren- und Rückenbade; und nachdem er sich daran erfreut und auch gebadet und getrunken hat, steigt er wieder heraus und geht, wohin es ihm beliebt. Wie aber ist solches möglich? Weil eben ein großes Lebewesen selbst in der Tiefe Fuß fassen kann.
Nun kommt aber ein Hase oder eine Katze heran und sagt sich: „Was bin ich und was ist dieser große Elefant? Ich will doch auch in diesen Teich steigen und mich an einem Ohren- und Rückenbad erfreuen. Wenn ich mich daran erfreut und auch gebadet und getrunken habe, dann will ich wieder heraussteigen und gehen, wohin es mir beliebt.“ Und hastig und ohne Überlegung springt das Tier in jenen Teich hinein. Da aber hat es zu erwarten, daß es entweder untergehen oder abgetrieben wird. Und warum? Weil eben ein kleines Lebewesen in der Tiefe keinen Fuß fassen kann.
Ebenso auch, Upāli, wer da sagt, er wolle, ohne die Sammlung des Geistes erreicht zu haben, im Walde, in waldigen, einsamen Plätzen leben, der hat zu erwarten, daß er entweder untergehen oder abgetrieben wird. Wenn da ein kleiner, unmündiger Säugling mit seinem eigenen Schmutze spielt, meinst du da nicht, daß dies ein ganz und gar törichtes Vergnügen ist?“
„Gewiß, Herr.“
„Wenn nun aber jenes Kind späterhin, in Verfolg seines Wachstums und einer entwickelten Fähigkeiten, sich an den üblichen Kinderspielen ergötzt, wie dem Kinderpfluge, dem Schlagholzspiel, dem Purzelbaum, der Windmühle, dem Blattmaß,8 dem Wägelchen und der Armbrust, meinst du da nicht, daß dieses Vergnügen weit besser und schöner ist als das frühere?“
„Gewiß, Herr.“
„Wenn nun aber jenes Kind späterhin, in Verfolge seines Wachstums und seiner entwickelten Fähigkeiten, sich am Besitz und Genusse der durch Auge, Ohr, Nase, Zunge und Körper zugänglichen fünf Sinnendinge erfreut, der erwünschten, erfreulichen, angenehmen und lieblichen Formen, Töne, Gerüche, Geschmäcke und Berührungen, meinst du da nicht, daß dieses Vergnügen weit besser und schöner ist das frühere?“
„Gewiß, Herr.“
„Da aber, Upāli, erscheint der Vollendete in der Welt, … Er erklärt diese Welt … er verkündet die Lehre … er verkündet den ganz vollkommenen, lauteren Reinheitswandel.
Diese Lehre nun hört ein Hausvater … nach dem Vernehmen der Lehre gewinnt er Vertrauen zum Vollendeten … und zieht vom Hause fort in die Hauslosigkeit.
Also ein hausloser Mönch geworden, erfüllt er die Lebensregeln der Mönche. … Durch die Befolgung dieser edlen Sittensatzung empfindet er in seinem Inneren ein untadeliges Glück.
Erblickt er nun mit dem Auge eine Form, etc., so haftet er da weder am Gesamteindruck noch an den Einzelheiten. Und woraus ihm, bei unbewachten Sinnen, Begehren und Kummer, üble, unheilsame Dinge entstehen möchten, dem bemüht er sich abzuwehren; er bewacht seine Sinne, hält eine Sinne im Zaume. Durch Ausübung dieser edlen Sinnenzügelung empfindet er ein ungetrübtes Glück. Klarbewußt handelt er …
Ist er nun ausgerüstet mit diesem edlen Sittenwandel, ausgerüstet mit dieser edlen Sinnenzügelung und ausgerüstet mit dieser edlen Achtsamkeit und Bewußtseinsklarheit, so wählt er sich einen abgeschiedenen Wohnort, im Walde oder am Fuße eines Baumes, auf einem Bergipfel, in einer Kluft, einer Felsenhöhle, auf dem Leichenfelde, unter freiem Himmel oder auf einem Streulager. Ist er dann in den Wald gegangen, zum Fuß eines Baumes oder in eine leere Behausung, so setzt er sich mit untergeschlagenen Beinen nieder, den Körper gerade aufgerichtet und die Achtsamkeit vor sich heftend.
Weltliche Begierde hat er aufgegeben, begierdelosen Herzens weilt er, von Begierde läutert er sein Herz. Haß und Bosheit hat er aufgegeben, haßfreien Herzens weilt er, für alle Wesen und Geschöpfe Wohlwollen und Mitgefühl empfindend, läutert er sein Herz von Haß und Bosheit. Starrheit und Mattigkeit hat er aufgegeben, frei von Starrheit und Mattigkeit weilt er hellen Geistes, achtsam, wissensklar läutert er sein Herz von Starrheit und Mattigkeit. Aufgeregtheit und Gewissensunruhe hat er aufgegeben, frei von Unruhe weilt er; und mit innerlich friedvollem Geiste läutert er sein Herz von Aufgeregtheit und Gewissensunruhe. Zweifelsucht hat er aufgegeben, zweifelentronnen weilt er; er zweifelt nicht am Guten und läutert sein Herz von Zweifelsucht.
Hat er nun diese fünf Hemmungen beseitigt, die den Geist beflecken und die Weisheit lähmen, so gewinnt er, ganz abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, die mit Gedankenfassen und Überlegen verbundene, in der Abgeschiedenheit geborene, von Verzücken und Glücksgefühl erfüllte erste Vertiefung. Was meinst du, ist nicht dieser Zustand bei weitem edler und erhabener als jene früheren Vergnügungen?“
„Gewiß, o Herr.“
„Diese Tatsache aber in sich bemerkend, Upāli, leben meine Jünger im Walde, in waldigen, einsamen Plätzen. Noch aber haben sie ihr Ziel nicht erreicht.
Fernerhin, nach Stillung von Gedankenfassen und Überlegen gewinnt der Mönch den inneren Frieden, die Einheit des Geistes, die von Gedankenfassen und Überlegen freie, in der Sammlung geborene, von Verzücken und Glücksgefühl erfüllte zweite Vertiefung. Was meinst du, ist nicht dieser Zustand edler und erhabener als der frühere?“
„Gewiß, Herr.“
„Diese Tatsache aber in sich bemerkend, Upāli, leben meine Jünger im Walde, in waldigen, einsamen Plätzen. Noch aber haben sie ihr Ziel nicht erreicht.
Fernerhin, gewinnt der Mönch … die dritte Vertiefung … die vierte Vertiefung … das Gebiet der Raumunendlichkeit … das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit … das Gebiet der Nichtsheit … das Gebiet von Weder-Wahrnehmung-noch-Nicht-Wahrnehmung… die Aufhebung von Wahrnehmung und Gefühl; und nach weisem Erkennen gelangen in ihm die Triebe zur Versiegung. Was meinst du, Up¤li, ist nicht dieser Zustand bei weitem edler und erhabener als die früheren Zustände?“
„Gewiß, Herr.“
„Auch diese Tatsache in sich bemerkend, leben meine Jünger im Walde, in waldigen, einsamen Plätzen; und sie haben nun ihr Ziel erreicht.
Komm, Upāli, lebe mit der Mönchsgemeinde! Mit der Mönchsgemeinde lebend, wird es dir wohlergehen.“

AN I, 2: „Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, wodurch in dem Maße die unaufgestiegene Sinnenlust zum Aufsteigen kommt und die aufgestiegene Sinnenlust zu Wachstum und Entwicklung gelangt wie ein anziehendes Objekt. Wer nämlich, ihr Mönche über ein anziehendes Objekt unweise nachdenkt, in dem kommt die unaufgestiegene Sinnenlust zum aufsteigen, und die aufgestiegene Sinnenlust erlangt Wachstum und Entwicklung.“
„Kein anderes Ding kenne ich (…) der unaufgestiegene Haß (…) wie ein abstoßendes Objekt. Wer nämlich, ihr Mönche über ein abstoßendes Objekt unweise nachdenkt (…)“
„Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, wodurch in dem Maße die unaufgestiegene Starrheit und Mattheit zum Aufsteigen kommt und die aufgestiegene Starrheit und Mattheit zu Wachstum und Entwicklung gelangt, wie die Unlust und Trägheit, das faule Recken der Glieder, die Benommenheit nach dem Mahl und geistige Schlaffheit. Denn im geistig Schlaffen, ihr Mönche, kommt die unaufgestiegene Starrheit und Mattheit zum Aufsteigen und die aufgestiegene erlangt Wachstum und Entwicklung.“
„Kein anderes Ding kenne ich (…) Aufgeregtheit und Gewissensunruhe (…) wie die innere Unruhe. Denn im innerlich Unruhigen (…)“
„Kein anderes Ding kenne ich (…) Zweifelsucht (…) wie unweises Nachdenken (…) Wer nämlich, ihr Mönche, unweise nachdenkt (…)“
„Kein besseres Mittel kenne ich, ihr Mönche, wodurch die unaufgestiegene Sinnenlust nicht zum Aufsteigen kommt und die aufgestiegene Sinnenlust schwindet, wie ein widerliches Objekt. Wer nämlich über ein widerliches Objekt weise nachdenkt, in dem kommt die unaufgestiegene Sinnenlust nicht zum Aufsteigen und die aufgestiegene schwindet.“
„Kein besseres Mittel kenne ich (…) Haß (…) wie die Güte, die Befreiung des Herzens. Wer nämlich, ihr Mönche, über die Güte, die Befreiung des Herzens weise nachdenkt (…)“
„Kein besseres Mittel kenne ich (…) Starrheit und Mattheit (…) wie die Geisteshaltung des Willenseinsatzes, des Vorwärtsstrebens und der kraftvollen Ausdauer. (…)“
„Kein besseres Mittel kenne ich (…) Aufgeregtheit und Gewissensunruhe (…) wie die innere Ruhe.(…)“
„Kein besseres Mittel kenne ich (…) Zweifelsucht (…) wie weises Nachdenken. (…)“

S 46, 51: „Die Nahrung und den Nahrungsentzug der 5 Hemmungen und der 7 Erwachungsglieder will ich euch zeigen, ihr Bhikkhus. Das höret:
Was aber ist, ihr Bhikkhus, die Nahrung, um einen noch nicht erschienenen Wunscheswillen erscheinen und einen erschienenen sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Man kann sich, ihr Bhikkhus, Schönes vorstellen: was dabei an seichter Aufmerksamkeit (ayoniso manasikāra) sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um einen noch nicht erschienenen Wunscheswillen erscheinen und einen erschienenen sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, die Nahrung, um einen noch nicht erschienenen Haß erscheinen und einen erschienenen sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Man kann sich, ihr Bhikkhus, etwas vorstellen, das einem widerstrebt: was dabei an seichter Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um einen noch nicht erschienenen Haß erscheinen und einen erschienenen sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, die Nahrung, um noch nicht erschienene matte Müde erscheinen und erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Bhikkhus, Unlust, Lauheit, Räkeln, Gemütlichkeit nach dem Mahle, Schlaffheit des Gemütes: was dabei an seichter Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um eine noch nicht erschienene matte Müde erscheinen und eine erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, die Nahrung, um noch nicht erschienene Erregung und Unruhe erscheinen und erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Bhikkhus, ein Nicht-zur-Ruhe-Kommen des Gemütes: was dabei an seichter Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um noch nicht erschienene Erregung und Unruhe erscheinen und erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, die Nahrung, um einen noch nicht erschienenen Zweifel erscheinen und einen erschienenen sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Bhikkhus, bezweifelbare Dinge: was dabei an seichter Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um einen noch nicht erschienenen Zweifel erscheinen und einen erschienenen sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Achtsamkeit erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Bhikkhus, Gedanken, die das Erwachungsglied Achtsamkeit fördern: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit (yoniso manasikāra) sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Achtsamkeit erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.
Was aber, ihr Bhikkhus, ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Lehrergründung erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Bhikkhus, heilsame und unheilsame Dinge, tadelhafte und untadelige Dinge, niedere und erlesene Dinge, es gibt Dinge mit dem Gegensatz von Dunkel und Hell: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Lehrergründung erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Tatkraft erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Bhikkhus, die Art des Aufraffens, die Art des Ausbrechens, die Art des Transzendierens was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Tatkraft erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Entzücken erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Bhikkhus, das Erwachungsglied Entzücken fördernde Gedanken: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Entzücken erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Gestilltheit erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Bhikkhus, Gestilltheit des Körpers, Gestilltheit des Herzens: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Gestilltheit erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Einigung erscheinen und das noch nicht erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Man kann sich, ihr Bhikkhus, Ruhe vorstellen, man kann sich Sammlung vorstellen: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Einigung erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Gleichmut erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Bhikkhus, Gedanken, die das Erwachungsglied Gleichmut fördern: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Gleichmut erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, der Nahrungsentzug für das Erscheinen eines noch nicht erschienenen Wunscheswillens und für Entfaltung und Reifwerden eines erschienenen? Man kann sich, ihr Bhikkhus, Unschönes vorstellen: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist jener Nahrungsentzug für Wunscheswillen.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, der Nahrungsentzug für das Erscheinen eines noch nicht erschienenen Hasses und für Entfaltung und Reifwerden eines erschienenen? Es gibt, ihr Bhikkhus, liebreiche Gemüterlösung: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist jener Nahrungsentzug für Haß.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, der Nahrungsentzug für das Erscheinen von noch nicht erschienener matter Müde und für Entfaltung und Reifwerden erschienener? Es gibt, ihr Bhikkhus, die Art des Aufraffens, die Art des Ausbrechens, die Art des Transzendierens: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist jener Nahrungsentzug für matte Müde.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, der Nahrungsentzug für das Erscheinen von noch nicht erschienener Erregung und Unruhe und für Entfaltung und Reifwerden der erschienenen? Es gibt, ihr Bhikkhus, ein Zur-Ruhe-Kommen des Gemütes: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist jener Nahrungsentzug für Erregung und Unruhe.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, der Nahrungsentzug für das Erscheinen von noch nicht erschienenem Zweifel und für Entfaltung und Reifwerden von erschienenem? Es gibt, ihr Bhikkhus, heilsame und unheilsame Dinge, tadelhafte und untadelige Dinge, niedere und erlesene Dinge, es gibt Dinge mit dem Gegensatz von Dunkel und Hell: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist jener Nahrungsentzug für den Zweifel.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, der Nahrungsentzug für das Erscheinen des noch nicht erschienenen Erwachungsgliedes Achtsamkeit und für Entfaltung und Reifwerden des erschienenen? Es gibt, ihr Bhikkhus, Gedanken, die das Erwachungsglied Achtsamkeit fördern: dazu keine Aufmerksamkeit ausbilden, das ist jener Nahrungsentzug für das Erwachungsglied Achtsamkeit.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, der Nahrungsentzug für das Erscheinen des noch nicht erschienenen Erwachungsgliedes Lehrergründung und für Entfaltung und Reifwerden des erschienenen? Es gibt, ihr Bhikkhus, heilsame und unheilsame Dinge, tadelhafte und untadelige Dinge, niedere und erlesene Dinge, es gibt Dinge mit dem Gegensatz von Dunkel und Hell: dazu keine Aufmerksamkeit ausbilden, das ist jener Nahrungsentzug für das Erwachungsglied Lehrergründung
Was aber ist, ihr Bhikkhus, der Nahrungsentzug für das Erscheinen des noch nicht erschienenen Erwachungsgliedes Tatkraft und für Entfaltung und Reifwerden des erschienenen? Es gibt, ihr Bhikkhus, die Art des Aufraffens, die Art des Ausbrechens, die Art des Transzendierens: dazu keine Aufmerksamkeit ausbilden, das ist jener Nahrungsentzug für das Erwachungsglied Tatkraft.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, der Nahrungsentzug für das Erscheinen des noch nicht erschienenen Erwachungsgliedes Entzückens und für Entfaltung und Reifwerden des erschienen? Es gibt, ihr Bhikkhus, Gedanken, die das Erwachungsglied Entzücken fördern: dazu keine Aufmerksamkeit ausbilden, das ist jener Nahrungsentzug für das Erwachungsglied Entzücken.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, der Nahrungsentzug für das Erscheinen des noch nicht erschienenen Erwachungsgliedes Gestilltheit und für Entfaltung und Reifwerden des erschienenen? Es gibt, ihr Bhikkhus, Gestilltheit des Körpers, Gestilltheit des Herzens: dazu keine Aufmerksamkeit ausbilden, das ist jener Nahrungsentzug für das Erwachungsglied Gestilltheit.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, der Nahrungsentzug für das Erscheinen des noch nicht entschiedenen Erwachungsgliedes Einigung und für Entfaltung und Reifwerden des erschienenen? Man kann sich, ihr Bhikkhus, Ruhe vorstellen, man kann sich Sammlung vorstellen: dazu keine Aufmerksamkeit ausbilden, das ist jener Nahrungsentzug für das Erwachungsglied Einigung.
Was aber ist, ihr Bhikkhus, der Nahrungsentzug für das Erscheinen des noch nicht erschienenen Erwachungsgliedes Gleichmut und für Entfaltung und Reifwerden des erschienenen? Es gibt, ihr Bhikkhus, Gedanken, die das Erwachungsglied Gleichmut fördern: dazu keine Aufmerksamkeit ausbilden, das ist jener Nahrungsentzug für das Erwachungsglied Gleichmut.“