M8 Sallekha sutta - Selbstläuterung

Ort: bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika
Wer: der Buddha
An wen: Ehrw. Mahā Cunda

Zunächst erklärt der Buddha dem Ehrwürdigen Mahā Cunda wie das Aufgeben der Ansichten über das Ich und die Welt zustande kommt: man betrachtet mit Weisheit das, woraus diese Ansichten entstehen, man betrachtet mit Weisheit das, was ihnen zugrunde liegt und man betrachtet mit Weisheit das, was sie bewirken, auf folgende Weise: ’Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst’.

Nach dieser Einleitung erklärt der Buddha wie auf richtige Weise Selbstläuterung (Aufgeben von unheilsamen Geisteszuständen) geübt wird.

Die acht meditativen Erreichungszustände sind zwar ’angenehme Verweilungen hier und jetzt‘ (vier rūpa jhānā) bzw. ’friedvolle Verweilungen‘ (vier āyatanā), aber laut Kommentar sind sie nicht ‘Selbstläuterung’, wenn sie nicht als Mittel für Einsichtswissen genutzt werden.

Selbstläuterung: Der Buddha nennt 44 Dinge um Selbstläuterung zu üben und man sollte sich nicht beeinflussen lassen, wenn andere genau das Gegenteil praktizieren:

(1) nicht grausam sein,
(2-11) die 10 heilsamen Handlungen kultivieren,
(12-20) Verwirklichung des Edlen Achtfachen Pfades
(hier werden die letzten 7 Pfadfaktoren genannt, da der erste Pfadfaktor bereits in den 10 heilsamen Handlungen enthalten ist; plus die zwei Früchte des Edlen Achtfachen Pfades: Rechtes Wissen und Rechte Befreiung),
(21-23) frei sein von den 5 Hindernissen (hier werden die letzten 3 Hindernisse genannt, da die Hindernisse 1 und 2 bereits in den 10 heilsamen Handlungen enthalten sind)
(24-33) frei sein von geistigen Befleckungen (es werden 10 geistige Befleckungen genannt)
(34-36) leicht zu ermahnen sein, die Gesellschaft von guten Freunden suchen, umsichtig sein
(37-43) die sieben guten Qualitäten (saddhammā) kultivieren
(44) nicht an den eigenen Ansichten anhaften und fähig sein, sie leicht aufzugeben.

Neigung des Geistes: Schon die Neigung des Geistes zu den oben aufgeführten heilsamen Geisteszuständen ist von großem Nutzen. Von noch größerem Nutzen sind körperliche und sprachliche Handlung, die von diesen heilsamen Geisteszuständen herrühren.

Vermeidung: Unheilsame Geisteszustände können vermieden werden, wenn man jeweils die gegenteiligen heilsamen Geisteszustände kultiviert.

Der Weg nach oben: Wenn man unheilsame Geisteszustände vermeidet, indem man deren Gegenteil praktiziert, gelangt man nach oben.

Der Weg des Auslöschens: Die unheilsamen Geisteszustände werden durch die Praxis von deren Gegenteil ausgelöscht. Nur jemand, der in sich die unheilsamen Geisteszustände überwunden hat, kann anderen helfen, heilsame Geisteszustände zu entwickeln.

Übungs-Vorschlag:
Wenn unheilsame Geisteszustände in mir aufsteigen – kann ich das erkennen?
Bin ich dann in der Lage, diese mit deren Gegenteil zu ersetzen?